Entschuldigung eines Hundebesitzers

eben in einem Kromfohrländer Forum gefunden:

Liebe Mitmenschen, die ihr keine Hunde habt UND (ich betone UND) diese auch nicht leiden könnt! Ihr habt ja so Recht!

Was sind wir Hundebesitzer nur für ein schreckliches Volk?

Und zwar alle. Egal, ob Dackelbesitzer, Kampfhund-, Mischlings-, Doggen- oder Mopsbesitzer. Wir sind alle schlechte Menschen und schlechte Menschen haben keine guten Hunde.

Und ja: unsere Hunde haben Zähne, also sind sie böse!

Es tut mir so leid!

Ich möchte mich entschuldigen und euch mitteilen, dass ich aus meinen Fehlern gelernt habe:
Ich werde mich nie wieder auf einem öffentlichen Waldweg aufhalten, wenn ihr, liebe Fahrradfahrer, diesen benutzen möchtet. Dabei finde ich es völlig in Ordnung, wenn ihr nicht klingeln, nicht bremsen, geschweige denn eine kleine Kurve um mich und meinen Hund herum fahren wollt. Der Wald gehört Euch!

Ich werde nie wieder einem schlecht gelaunten Rentner widersprechen, der mich mit übelsten Schimpfworten belegt, weil ich einen Hund habe (der an der Leine neben mir läuft und den Rentner nicht mal angeatmet hat!). Rentner dürfen das. Rentner müssen auch nicht grüßen, schon gar keine Hundebesitzer.

Ich finde es völlig in Ordnung, wenn im Sommer Heerscharen von Menschen in die Naherholungswälder einfallen und dort ungehemmt ihre Notdurft verrichten. Menschen dürfen das. Ich erkläre meinem Hund, dass es unfein ist, menschliche Hinterlassenschaften in der Nähe des Wegesrandes aufzuspüren. Menschen finden das ekelig! Nur Hundebesitzer müssen Kottüten bei sich tragen.

Liebe Mütter! Natürlich dürft ihr Euren Kindern im Wald die Windeln wechseln. Das ist ja auch völlig legal. Bei all den mütterlichen Pflichten ist es wirklich auch zuviel verlangt, die Windeln in die nächste Mülltonne zu werfen. Werft sie ruhig in die Büsche. Dann frisst mein Hund eben heute mal frisches Baby-Häufchen. Das bringt Abwechslung auf den Speiseplan!

Liebe Mitmenschen, die ihr so romantisch in freier Natur grillt. Natürlich ist man danach viel zu müde, um seinen Müll wieder mitzunehmen. Das ist ja völlig verständlich! Nicht wahr, liebes Ordnungsamt? Da kneift man gerne mal ein Auge zu. Mein Hund, der dankenswerter Weise ja TEILWEISE ohne Leine laufen darf (Danke, Danke! Danke!) kann sich nie entscheiden, ob er zuerst in eine zertrümmerte Bierflasche treten oder an Euren Grillresten ersticken soll!

Liebe Jogger, natürlich habt ihr Recht. Im Wald muss man nie mit unvorhersehbaren Dingen rechnen. Im Wald dürfen weder Kinder, langsame ältere Menschen, noch Hunde Euren Weg kreuzen und euch nötigen, euer Tempo zu drosseln oder einen kleinen Ausfallschritt zu machen. Der Wald gehört Euch! Wir Hundebesitzer können unserem Hund ja auch einfach auf einem Laufband im Wohnzimmer Bewegung verschaffen!

Ich erwarte nie wieder, dass man höflich Danke sagt, wenn ich meinen Hund am Wegesrand ins Platz lege, damit eine Gruppe laut klappernder Nordic Walker ungestört ihres Weges ziehen kann. Nordic Walker müssen nicht Danke sagen. Niemand muss Danke zu mir sagen. Ich bin ein Hundebesitzer!

Liebe Mitmenschen, ich bilde meinen Hund aus und bringe ihm Gehorsam bei, damit er im Wald nicht atmet, wenn sich uns ein Nicht-Hunde-Mögender-Mensch nähert.

Ich habe meinem Hund beigebracht, liegen zu bleiben, wenn eine ängstliche Person sich uns nähert, damit wir anschließend beschimpft werden.

Ich nehme gerne Rücksicht auf meine Mitmenschen, ohne ähnliches zurück zu erwarten!

Und noch eins: Liebe wohlwollende Rentner und Hunde-Mögende Mitmenschen! Ich weiß, dass es Euch gibt. Vereinzelt habe ich Euch auch schon getroffen. Gerne würde ich mich öfter mit euch unterhalten und mein Hund mag es, wenn ihr ihn streichelt.

Leider sind wir immer auf der Flucht! Nehmt es uns nicht übel, wenn wir uns andauernd hinter irgendwelchen Büschen verstecken.

Verratet uns nicht! Wir sind illegale Waldbesucher! Danke!

6 Gedanken zu “Entschuldigung eines Hundebesitzers

  1. Hallo,

    ich als zweifache Hundebesitzerin empfinde leider sehr oft genauso, wie derjenige, der diese Entschuldigung geschrieben hat.

    Ganz normal, dass wir Hundebesitzer zur Seite gehen müssen, wenn uns jemand entgegenkommt und stimmt, auf ein Danke können wir oft warten.

    Dein Hund geht grade erst in die Hocke um sein Häufchen zu machen, Du hast die Tüte zum Aufsammeln schon in der Hand … aber nein noch bevor das erste „Stückchen“ aus dem Hundepopo herausschaut, wirst du schon blöd angemacht, dass du die Sch… gefälligst mitnehmen sollst.
    Ja hallo, darf ich warten bis mein Hund fertig gemacht hat, oder soll ich es ihm aus dem Hintern puhlen???

    Es ist wirklich traurig, aber leider wahr. Du zahlst eine Menge Geld, das als Hundesteuer deklariert wird, aber das ist egal, denn dafür hast du etwas, was diese meckernden Menschen nicht haben. Du hast einen …

    tollen und treuen Gefährten
    jemand der immer erlich zu dir ist
    und auch in schlechten Zeiten an deiner Seite steht

    Liebe Grüsse
    TagesGedanken

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  2. Ich habe keinen Hund, leider geht das nicht, Tierhaarallergie.
    Trotz allem freu ich mich immer wenn ich mal so ein schönes stolzes Tier streicheln, oder auch einfach nur bewundern darf.
    Ich werde sie also nicht verraten, wenn ich ihnen im Wald begegne.
    Trotz allem muss ich sagen es gibt auch die anderen Hundebesitzer, die die Hundebesitzer in ein schlechtes Licht rücken, die die den Kot halt einfach auf dem Gehweg(wohlgemerkt Gehweg, Wiese fände ich ja nicht einmal so schlimm) liegen lassen und die haben Böse Blicke schon verdient.
    Ich bin auch Mama und ja sie haben ganz Recht Windeln gehören in den Müll, selbst meine Kinder werfen ihr Bonbonpapier ordentlich in den Müll ich finde das gehört sich auch so.
    Ich kann von anderen nur das erwarten was ich selbst auch zu leisten bereit bin.
    LG
    Fio

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  3. Ich liebe Hunde über alles und habe einen Pflegehund, eine reizende Golden Retriever Hündin, die an fünf Tagen in der Woche bei mir ist. Leider muss ich sagen das es sehr, sehr viele völlig gestörte Hundehalter gibt. Diese Leute haben ihre Hunde nicht im Griff. Sie lassen sie auf kleine Kinder zuspringen, durch fremde Vorgärten toben und wenn meine Hündin Läufig ist, und ich das durch rufen bekannt gebe wird so getan als hätte man es nicht gehört. Ich kann meine Mitmenschen wirklich verstehen wenn sie oftmals genervt reagieren, ich bin es auch.
    LG Nicole

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  4. Ich möchte mich ebenfalls entschuldigen. Zunächst einmal dafür, dass ich es wagte, einen Hund aus einer überhaupt nicht artgerechten haltung herauszuholen, um ihm ein schönes Zuhause zu geben.
    Ich weiss, ich weiss, ohne mich wäre er tot, und ihr Hundehasser da draußen hättet eine Sorge weniger. Ihr müsstet nicht die Strassenseite wechseln, der Hund und ich im Anmarsch sind. Da mein Hund gross ist und auch noch schwarz, ist er böse. Ich weiss das, ihr habt uns oft genug deswegen beschimpft, und ich habe gesehen, wie mein aergloser vertrottelter in die Jahre gekommender Hund mit traurig hängenden Ohren leise wedelnd neben mir stand, offenbar verschämt über sich selber und der Bösartigkeit, an der ja was dran sein muss, wenn fremde Menschen uns deswegen aus respektvoller Entfernung deswegen anpöbeln. Wobei ich natürlich weiss, dass leises Wedeln natürlich der Vorbote eines Angriffs ist. Ihr habt es uns oft genug erzählt.
    Ich bin nie dazu gekommen, euch zu erklären, dass meinem Hund altersbedingt ein paar Zähne fehlen, und er nicht mal in der Lage war, sein Trockenfutter anständig zu zu kauen, und jetzt bloss noch Weichfutter bekommt. Dass er wahnsinnige Angst vor Mäusen hat, und bei dem Anblick eines solchen Tierchens auf meinen Schoss hüpfen will, obwohl er da nicht draufpasst, interessiert euch Hasser da draußen ja sowieso nicht. Ebenso wenig wie die Tatsache, dass er bloss wedelnd und leicht vorwurfsvoll blickend dasitzt, wenn die Vögel sich im Sommer mal wieder auf seinem Futternapf sammeln.
    Ich vergesse manchmal, dass mein Hund eure Kinder natürlich zum Frühstück verspeisen will. Von daher habe ich auch volles Verständnis, dass ihr euren Nachwuchs einfach wegzerrt von der bösen Bestie, und mit euren Kindern schimpft, weil sie es wagten, zu fragen, ob die das Hundi streicheln wollen. Er würde so gerne mit euren Kindern spielen, und er liebt es, die Öhrchen gekrault zu bekommen. Ich verstehe, dass ihr das nicht hören wollt. Es passt nicht in euer Bild, dass ihr euch gemacht habt.
    Ein Bitte oder Danke erwarte ich gar nicht. Einen „guten tag“ schon mal gar nicht. Wenn ich „Guten Tag“ sage, meine ich sicher bloss einen Baum. Nicht euch, die ihr uns ausweicht, und zu Aussätzigen macht. Und schon gar nicht euch, die ihr heimlich Giftköder in die Büsche steckt. Was schadet es schon einer Kinderseele, wenn es mit anschauen muss, wie sein bester vierbeiniger Freund krepiert, weil dessen Dasein einen anderen störte? War doch bloss ein dahergelaufener Köter!
    Manchmal begegnen wir zwei bei unseren heimlichen Spaziergängen anderen Aussätzigen. Und dann blühen wir auf. Verstehende Worte von Zweibeiner zu Zweibeiner, während die Fellnasen ausgelassen herumtoben, und sich für eine Weile fühlen dürfen, als hätten sie ein ganz normales Dasein.
    Und gar manchmal kann es sogar passieren, dass uns jemand freundlich behandelt, und uns gar nicht behandelt, als hätten wir die Pest am Halse oder würden als tickende Zeitbombe durch die Gegend laufen. Freundliche Blicke, ein Kraulerchen für den behaglich brummenden Vierbeiner inklusive.
    Dafür sag ich einfach mal „Danke“. Danke, dass man auch sowas noch erleben dürfte.
    Und lasst es euch da draußen gesagt sein, euch, die ihre Kinder wegzerren, die uns mit dem Stock drohen, und laut oder leise abfällige Äußerungen von sich geben:
    Ihr werdet niemals erfahren, wie es ist, einen wirklich allerbesten Freund zu haben, der immer für euch da ist, der für euch sterben würde, um euch zu retten wenn ihr in Gefahr seid. Der niemals schlecht über euch redet, und dem es egal ist, was die Leute reden. Niemand, der Abends seine feuchte Nase auf eure Knie legt, und euch mit den treuesten Augen der Welt anschaut, und euch dabei sagt, dass er bedingslos euer Freund ist.
    Wer das nie erleben durfte, und niemals bereit war, sowas zu erfahren, wer verhindert, dass seine Kinder es erleben dürfen….der tut mir einfach bloss Leid in seiner ganzen Armseligkeit!

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  5. Ich besitze keinen Hund, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß es wirklich so blöde Menschen gibt wie im Artikel beschrieben… Es ist doch wie mit allem im Leben: mit ein bißchen Rücks
    icht und Verständnis für den anderen geht alles viel leichter! Diese Polarisierung in beinahe allen Belangen des täglichen Lebens nimmt meiner Meinung nach in den letzten Jahren etwas überhand.

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  6. Andi, dass du es dir nicht vorstellen kannst, heisst nicht, dass es das nicht gibt.
    Und Verständnis ist genau das, was wir Hundebesitzer uns manchmal wünschen. Wir verstehen durchaus die Ängste der Leute vor unseren. Aber die Sache mit der Gegenseitigkeit funktioniert da leider bloss selten. Wir sollen verstehen, und werden nicht verstanden. Das hat nichts mit Polarisierung zu tun. Hättest du den Artikel sorgfältig gelesen, wäre es dir sicher aufgefallen.

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